Besuch und Führung in der Obstdörrerei Burkart in Rüstenschwil im Freiamt

 

Heute sind wir wieder einmal im Freiamt bei Pluto und Markus. Wir trafen uns traditionsgemäss im Atrio in der reservierten Ecke bedient von unserer wie immer aufgestellten Bedienung Frau Simic. Bis auf Ernst, der noch seinen Camper parat stellen musste, waren wir vollzählig und pünktlich. Die S5 brachte uns nach Mettmenstetten, wo uns Pluto und Markus abholen sollten. Es war noch niemand da. Ausgerechnet hatte die Barriere geschlossen. Plötzlich kamen sie von zwei Seite angefahren. Das hatte noch seine Folgen. Pluto war in eine Einbahnstrasse abgebogen, was er eigentlich seit Jahren tut. Aber heute stand leider ein Polizeiauto auf dem Parkplatz am Anfang der Einfahrt. Und schon standen sie da: ein Kantonspolizist und seine Begleiterin. Der Fahrausweis wurde verlangt – der war aber im anderen Auto zu Hause. Wenigsten der Fahrzeugausweis sowie den alten verkrugelten Fahrzeugausweis kamen noch zum Vorschein. Die Begleiterin kontrollierte noch im Handy das Nummernschild. Nach einigem hin und her gab der Polizist dann aber gutmütigerweise grünes Licht für die Weiterfahrt und Pluto hatte 100 Franken gespart.

 

Weiter ging es weiter mit zwei Autos über Land Richtung Auw. Pluto erklärte uns noch die ganze Landschaft und Dörfer und führte uns noch durch Auw und zeigte uns noch das Domizil von sich und Markus. Von dort gelangten wir zu unserem eigentlich Ziel der Obstdörrei Burkart. Wir wurden herzlich begrüsst von Herr und Frau Burkart sowie dem Hofhund. Nach der Begrüssung erklärte uns Herr Burkhart in kurzen Zügen den Weg, den eine Birne vom Stamm bis zur Dörrbirne durchläuft. Nachher machten wir uns auf den Weg in die Produktion. Es war erstaunlich, mit wie wenig Leuten die ganze Produktion über die Bühne geht.

 

Rund 800 Tonnen Birnen werden im Oberfreiämter Betrieb jährlich verarbeitet. Etwa die Hälfte sind Tafelbirnen aus Obstanlagen im Wallis und der Ostschweiz. Der Rest stammt von Hochstammbäumen aus der Region.

Seit vielen Jahren hat sich Paul Burkart dem Dörren von Birnen verschiedenster Sorten verschrieben. Den grossen Erfahrungsschatz über die Eigenschaften der unterschiedlichen Obstsorten setzt er seit 1996 auch in der Weiterverarbeitung der Dörrfrüchte ein. Birnweggenfüllung, ein Nischenprodukt welches er in höchster Qualität produziert.

Dazu geben Gewürze und Zucker der Komposition den letzten Schliff.

 

1. Ofen

Die Birnen werden auf dem Rost schonend getrocknet. Die Temperatur beträgt je nach Sorte und Reifegrad 70-80 Grad.

2. Trocknen

Alle 2 Tage werden die Birnen kontrolliert. Nach 4-6 Tagen sind sie trocken und können bedenkenlos gelagert werden.

3. Sortierung

Jedes Kilo Birnen wird auf Metall geprüft, visuell kontrolliert und klassifiziert.

4. Verarbeiten

Aus den getrockneten Birnen stellen wir Füllung für Birnenweggen und Birnbrote her

 

Das ist nur eine Kurzfassung über den Werdegang einer Birne. Zwischendurch wird sie noch in Kühlräumen zwischengelagert bis sie dann schlussendlich zu den Produzenten gelangen. Die sind unter anderem Coop und Migros ohne die es der Betrieb schwer hätte zu existieren.

 

Nebenbei bewirtschaftet die Familie Burkart noch 26 Hektaren Ackerland und eine Schweinemästerei mit 400 Schweinen. Nach der interessanten Führung gab es in der guten Stube im Wohnhaus einen feinen Kaffee Schnaps nach Wahl sowie getrocknete Birnen und Birnenweggen. Der erste Teil des Ausflugs war gelungen, nun waren wir gespannt was noch folgt.

 

Der Weg führte uns ins Rössli in Beinwil. Im lauschigen Garten erwartete uns ein schön gedeckter Tisch. Jeder hatte seinen Platz gefunden und auch ein Glas Mineral für den gröbsten Durst war schnell zu Stelle. Zum Apéro wurde Weisswein getrunken. Nachher bestellte jeder sein gewünschtes Essen was mit einem feinen Rotwein „Belle Rosemarie“ abgerundet wurde. Zu berichten gab es auch über dieses und jenes Thema. Vor allem interessierte uns was uns Pluto und Markus zu erzählen hatten – die sehen wir ja nicht jeden Tag. Die Zeit verging wie im Fluge und Pluto hob den Finger zum Aufbruch.

 

Wir wurden wieder sicher zu unserem Ausgangsort Mettmenstetten gefahren, dieses Mal nicht in die Einbahnstrasse. Dort verabschiedeten sich die Städter von den Ländlern. Wir möchten es nicht unterlassen uns bei Pluto und Markus für die Organisation und den Fahrdienst zu bedanken und freuen uns bei anderer Gelegenheit wieder einmal Gast im Freiamt zu sein. Mit der S-Bahn kam jeder wieder in Altstetten, Zürich und hoffentlich auch in Uster an.

 

Lieber Gruss Rolf